Dieses deutsche Startup will 2030 ins Weltall – und arbeitet mit der Bundeswehr zusammen

Spacex

  • Defense-Tech

Dieses deutsche Startup will 2030 ins Weltall – und arbeitet mit der Bundeswehr zusammen

spacex

Alexander Kopp hat mit Polaris ein Startup gegründet, das an SpaceX erinnert. Was sich die Bundeswehr davon erhofft, hat er uns gesagt.

spacex Das Space-Startup Polaris arbeitet mit der Bundeswehr zusammen.

Das Space-Startup Polaris arbeitet mit der Bundeswehr zusammen.

Polaris

Die Reise von Startup-Gründer Alexander Kopp ins Weltall beginnt 2018 auf dem Bauernhof seiner Familie in Nordhessen. Nach zehn Jahren Mitarbeit am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat er dort den Vorläufer seines Luft- und Raumfahrt Startups Polaris gegründet. Seit 2019 ist das Unternehmen mit 20 Mitarbeitern mit Sitz in Bremen eingetragen. Das Ziel: nichts Geringeres als die „Revolution der Raumfahrt“, wie er uns erzählt. Dafür entwickelt Polaris ein wiederverwendbares Raumflugzeug, das wie ein Passagierflieger horizontal statt vertikal starten und landen soll. Dafür arbeitet Kopp auch mit der Bundeswehr zusammen.

Doch wie kommt jemand auf die Idee, ein eigenes Raumflugzeug zu entwickeln? Kopp erklärt sein Unternehmertum mit einem „Selbstständigkeitsgen“, das er während seiner Kindheit auf dem Bauernhof entwickelt habe. „Wenn man etwas machen will, dann muss man es selbst machen“, sagt er uns. In Sachen Raumfahrt seien Deutschland und Europa jahrelang hinterher gewesen. Den Rückstand zum Rest der Welt versucht er jetzt mit seiner deutschen SpaceX-Variante zu schließen.

Lest auch

spacex Defense-Tech Startups arbeiten mit der Bundeswehr zusammen.

Zu den ersten Investoren des Startups gehört die Bundeswehr. Das sei laut Kopp auch ganz natürlich. „Wenn man sich die Historie der Raumfahrt anschaut, kamen die Durchbrüche meist direkt oder indirekt durch das Militär“, so der Gründer. Die Bundeswehr erhofft sich durch die Zusammenarbeit Hochgeschwindigkeitsaufklärung aus der Luft sowie schnelle Starts von Satelliten.

Super-Triebwerke aus dem 3D-Drucker

Erste Prototypen hat Polaris bereits im Auftrag der Bundeswehr erstellt. Das Flugzeug Athena wurde im Rahmen des Projektes „Rapid Deployable Reconnaissance System RDRS“ gebaut und absolvierte auf dem Flugplatz Peenemünde im November 2022 seinen Erstflug. Das Flugzeug verfügt über „halbautomatische Flugsteuerungssysteme und ist für die spätere Integration eines Flüssigtreibstoff-Raketentriebwerks ausgelegt“, wie das Startup schreibt. 

Ein weiteres Flugzeug ist der Prototyp Mira. Der Flugdemonstrator trägt die linearen Aerospike-Raketentriebwerke an Bord. Diese sollen im Vergleich zu konventionellen Raketentriebwerken große Leistungssteigerungen bieten. Sie werden laut Kopp mittels 3D-Druck hergestellt und waren ursprünglich als Antrieb für den Spaceshuttle-Nachfolger der Nasa gedacht, der nie realisiert wurde. Die Erprobung der Triebwerke erfolgt ebenfalls im Studienauftrag der Bundeswehr. Seit Oktober 2023 werden sie in Peenemünde getestet.

spacex Polaris CEO Alexander Kopp will mit seinem Startup ins Weltall.

Polaris CEO Alexander Kopp will mit seinem Startup ins Weltall.

Polaris

Durch die Triebwerke sollen die Raumflugzeuge von Polaris Flughöhen von über 100 Kilometern und Spitzengeschwindigkeiten von Mach zehn, also 12.348 Kilometer pro Stunde, erreichen. Dadurch könnte die Bundeswehr die Flieger zur Aufklärung aus der Luft einsetzen, ohne Staatsgrenzen zu verletzten. Ab einer Höhe von 100 Kilometern beginnt die Kármán-Linie, die gedachte Abgrenzung der Erdatmosphäre zum Weltraum.

Kopps eigentliches Ziel ist jedoch ein anderes. Nach 2030 soll das „Future Heavy Space Plane“ selbst in den Orbit fliegen. Das Flugzeug soll größer als ein Airbus A 320 werden und eine 28-fache Schallgeschwindigkeit erreichen. Bis dahin ist es jedoch noch ein langer Weg – und es braucht das nötige Kleingeld. Bisher habe Polaris einen niedrigen einstelligen Millionenbetrag von den Investoren erhalten.

Lest auch

spacex Der Gereon 3 von Arx-Landsysteme im Einsatz bei der Bundeswehr.

Aktuelle News

  • Amazon-Mitarbeiter befürchten Gehaltskürzungen, zeigen interne Nachrichten
  • Cybertruck-Besitzer berichten, dass sie bereits wenige Tage nach Auslieferung rote Warnmeldungen auf dem Bildschirm erhalten
  • Teslas Preisschlacht nach verfehlten Gewinnerwartungen: Musk halbiert Preis für Fahrassistenten
  • Mark Zuckerberg hatte die Idee für die Facebook-Funktion „Anstupsen“, als er betrunken war
  • Russland-Experte: Die Ukraine muss in die Offensive gehen, sonst droht sie den Krieg zu verlieren

.

spot_imgspot_img

Subscribe

Related articles

Aschaffenburger Traditionsunternehmen „Fuchs & Schmitt“ ist insolvent

Finanzielle Ziele verfehlt Bericht: Traditionsunternehmen Fuchs & Schmitt insolvent07.05.2024 - 17:08 UhrLesedauer: 1 Min.Der Main vor Aschaffenburg: In der unterfränkischen Stadt hat das Unternehmen seinen Sitz. (Quelle: IMAGO / F. Berger)KopiertNach fast 70 Jahren ist das Jackenunternehmen Fuchs & Schmitt insolvent. Noch ist unklar, wie es für die mehr als 100 Mitarbeiter weitergeht.Das Unternehmen Fuchs

Ausfälle in mehreren Großstädten: Telekom-Netz von größerer Störung betroffen

Das Telekom-Netz ist seit den Abendstunden von einer größeren Störung betroffen. Das geht aus Daten der Plattform Allestörungen.de hervor. Betroffen sind demnach vor allem Berlin, Hamburg, Hannover, die Metropolregion an Rhein und Ruhr, Frankfurt, Stuttgart, Nürnberg und München.Die Plattform meldet einen starken Anstieg der Störungen seit etwa 20 Uhr. Der Grund der Störung ist bisher

In Hennigsdorf nordwestlich von Berlin: Königspython entdeckt – mit Katzenbox ins Rathaus gebracht

Ein Angler hat in Hennigsdorf nordwestlich von Berlin eine Würgeschlange entdeckt. Wie die Stadt am Mittwoch mitteilte, fand der Mann am Morgen am Wasserwerk Stolpe einen etwa ein Meter langen Königspython. Mitarbeiter des Ordnungsamts fingen das frierende Reptil ein und brachten die Schlange in einer Katzenbox zunächst ins Rathaus. „Dort konnte sich der Kaltblüter aufwärmen“

Russische Cyberattacke auf SPD: Hacker griff wohl E-Mail-Postfach von Kevin Kühnert an

Russische Hacker sollen ein E-Mail-Postfach von Kevin Kühnert, SPD-Generalsekretär, angegriffen haben. Das berichtet der „Spiegel“.Hinter den Hackern steckt Informationen der Bundesregierung zufolge die staatliche russische Hacker-Gruppe „Fancy Bear“. Eine SPD-Sprecherin bestätigte dem „Spiegel“, dass „eine einstellige Zahl von E-Mail-Postfächern auf Mitarbeiterebene sowie sogenannte Funktionspostfächer“ vom Cyberangriff betroffen gewesen sein. Letztere nutze man primär für die

Europawahl in Berlin-Mitte: Nicht einmal zwei Drittel der Wahllokale sind barrierefrei

Weniger als zwei Drittel der Wahllokale im Berliner Bezirk Mitte sind barrierefrei – wie kann das sein? Bei der Wahl zum Europaparlament werden 129 von 209 Wahllokalen in Mitte barrierefrei, also für Menschen im Rollstuhl ohne Hilfe zu erreichen sein. Das entspricht einem Anteil von 62 Prozent.Das sind weniger als bei der Europawahl 2019. Damals
spot_imgspot_img

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein