Hier in “Challengers” gibt es eine verstörende Szene, die auf den Punkt bringt, was “Challengers” so spannend macht. Guadagnino erzählt die Dreiecksbeziehung mit vielen Zeitsprüngen. Das führt dazu, dass wir schon zu Beginn des Films auf dem Knie von Tashi eine große Narbe sehen. Inzwischen ist sie die Frau, Trainerin und Managerin von Art. Erst viel später, nachdem wir als Publikum erfahren haben, dass Art und Patrick sich als junge Männer gleichzeitig in Tashi verliebt haben und sie noch eine große Tennis-Hoffnung war, sehen wir den Unfall, in dem Tashi sich auf schreckliche Art und Weise ihr Knie verdreht – und ihre Karriere mehr als nur einen Knacks hat.
Fazit zu “Challengers”
Alle drei Hauptdarsteller glänzen in diesem Film, der sich traut, sämtliche Oberflächen, die er zunächst kreiert, später zu durchbrechen und in die Tiefe der Spitzensportlerseelen zu gehen. Wie hängen die Leistungen auf dem Tennis-Court mit der Anziehung der jungen Menschen zueinander zusammen? Wie sprechen sie über das komplizierte Geflecht aus Wettkampf, Macht und Sex zueinander? Wie verkraften sie ihre Niederlagen beim Tennis und ihre Zurückweisungen in der Liebe?
Die Welt des Spitzen-Tennis ist ein außergewöhnliches Setting für ein Liebesdrama. Luca Guadagnino gewinnt genau daraus die Kraft, die “Challengers” zu einem besonderen Film macht. Liebe ist hier frei von Kitsch, sondern so unberechenbar wie ein mit viel Spin geschlagener Tennisball, der auf einen zugeschossen kommt.
Sehen Sie hier den deutschen Trailer zu “Challengers”
“Challengers”, ab 25. April im Kino, Regie: Luca Guadagnino, mit Zendaya, Josh O’Connor und Mike Faist